Der erste Advent
Am ersten Advent begann für unsere Familie immer die Vorweihnachtszeit.
Da wurde der Adventskranz von frischen Tannenzweigen gebastelt, geschmückt und am Nachmittag zum Kaffee wurde die erste Kerze angezündet.
Dazu gab es frische Lebkuchen, Dominosteine und selbst-gebastelte Plätzchen. Die Vanille Kipferl bestäubt mit Puderzucker waren meine Lieblingskekse.
Im Hintergrund spielte die Weihnachtsplatte von James Last – Christmas Dancing.
Mein Vater und ich sprachen ausführlich darüber, was wir denn dieses Jahr neues für die Krippe basteln wollten. Dann schrieben wir eine Liste mit den nötigen Materialien die wir besorgen mussten, damit wir dann an den folgenden Advents Sonntagen alles vorbereitet hatten zum Basteln.
Das Basteln an der Krippe, dem Stall, der Hirtenhütte und dem neuen Zelt für die Heiligen Drei Könige gehören zu den schönsten Kindheitserinnerungen aus der Vorweihnachtszeit für mich.
Da mein Vater damals noch am Samstag vormittags arbeiten musste waren die Nachmittage am Wochenende die wertvollste Zeit die ich mit ihm verbringen durfte.
Wenn ich jetzt den alten Adventskranz, den Tante Ruth mir vor Jahren vermacht hat, am 1. Advent heraushole, die Tannenzweige in das metallene Gestell schlängele und die Kerzen und Dekorationen drauf fest stecke, dann fühle ich mich immer in diese schöne Zeit zurückversetzt.
Dazu die James Last Platte aufgelegt ( die Musik kommt allerdings inzwischen von der CD), und ein paar Spekulatius Kekse zum Knabbern – fast so schön wie damals.
Manchmal braucht es halt nur ein paar schöne Dekorationen, die richtige stimmungsvolle Musik und ein paar Gaumenfreuden, um sich wieder für ein paar kurze Momente als kleiner Bub zu fühlen.
Ich bin dankbar dass ich diese wertvollen Erinnerungen an eine schöne, harmonische Zeit haben darf. Advent war für uns eine gemütliche, eine heimelige Zeit, genau die richtige Vorbereitung, um in Weihnachtsstimmung zu kommen.
Schön wars damals, einfach wunderschön.