Die folgende Geschichte ist von unserem guten Freund David beigesteuert.
David ist ursprünglich aus England, er wanderte in den 50er Jahren nach Neuseeland aus und wir lernten uns vor 30 Jahren hier kennen, als ich rüberkam.
Daraus ergab sich eine enge Freundschaft.
David und Shirley haben sich immer sehr um meine Frau Omnoi und mich gekümmert, und er stimmte sofort zu, als ich ihn fragte, ob er meine Heiligabend Geschichte lesen würde, und auch etwas dazu beisteuern wolle.
Hier ist Davids Story:
Hallo Michael,
Ich habe gerade deine Erfahrungen als 8-Jähriger zu Weihnachten gelesen, wie Du es in Deiner Familie erlebt hast.
Du hast es gut geschrieben, und ich bewundere Deine Bemühungen in dieser Hinsicht.
Du sagst am Ende deiner schönen Geschichte, dass du gerne Feedback von anderen Menschen hättest, wie sie die Weihnachtszeit erlebt haben.
Ich möchte meine Erlebnisse dazugeben, um einen drastischen Kontrast zu ziehen, da meine Kindheitserlebnisse in die Zeit des Zweiten Weltkriegs fielen.
Außerdem komme ich aus einer dysfunktionalen Familie, und daher führte die Summe dieser beiden Faktoren unweigerlich zu einer großen Abweichung von einem normalen Weihnachtsfest.
Bis zu meiner Evakuierung (1941) feierte meine Familie nie Weihnachten!
Wir waren alle Atheisten und daher fehlte jede christliche Beziehung zu Weihnachten. Außerdem waren wir als Familie so arm, dass die Wochenmiete nicht oft bezahlt wurde und wir Kinder (4 an der Zahl) auch schlecht ernährt und gekleidet waren.
Nach der Evakuierung nach Crediton in Devonshire änderten sich die Dinge drastisch.
Unsere ersten Pflegeeltern waren eine Tante und ein Onkel, die damals keine Kinder hatten, und so staunten wir nicht schlecht, als wir morgens zum ersten Mal am Bettrahmen einen Strumpf fanden, der einen Apfel enthielt und verschiedene süße Dinge oben drauf!
Du kannst dir unsere Freude vorstellen: „Unsere ersten Weihnachtsgeschenke überhaupt!“.
Dies sollte jedoch nicht von Dauer sein, da wir mit dem Fortschreiten des Krieges und aufgrund der Veränderung der häuslichen Ereignisse gezwungen waren, zu einer Tante in Exeter zu ziehen.
Wir haben nur ein Weihnachten mit ihnen erlebt, das praktisch eine Wiederholung des vorherigen war. Abgesehen von besserem Essen erhielt ich ein Geschenk, nämlich ein Buch mit dem Titel „William in Trouble“, dieses Buch war Teil einer Reihe von Büchern über einen Jungen namens William.
Dann kam der „Blitz von Exeter“, eine Serie von Luftangriffin, die dazu führten, dass wir zurück nach Crediton verlegt wurden.
Diesmal ging es an ein Nicht-Familienmitglied, das nur an dem Geld interessiert war, das meine Eltern für unseren Unterhalt schicken mussten.
Diese Person, die sich sonst nicht im Geringsten für uns interessierte, hat uns nie ein Weihnachtsgeschenk gemacht, und wir bekamen sehr wenig zu Essen und zu Trinken.
1944 wurden meine Eltern von meiner Tante darüber informiert, dass wir nicht gut behandelt würden, und so kam meine Mutter, um mich abzuholen, und so kehrten wir nach Dartford in Kent zurück.
Von diesem Zeitpunkt an gab es keine Weihnachtsfeier mehr, bis unsere Familie Ende 1944 aus unserem Haus vertrieben wurde.
Von diesem Zeitpunkt an trennte sich unsere Familie und mein Vater und ich und mein zweitältester Bruder zogen zu meiner Großmutter väterlicherseits.
Meine Großmutter war ein wunderbarer Mensch, der mir zum ersten Mal in meinem Leben eine liebevolle und fürsorgliche Umgebung gegeben hat, in der Weihnachten ganz normal gefeiert wurde, wenn auch ohne jeden christlichen Glauben.
Zu diesem Zeitpunkt war ich 13 Jahre alt und es war der Beginn normaler Weihnachtsfeiern.
Nun, diese Geschichte war etwas verkürzt, aber sie enthielt alles, woran ich mich nach so langer Zeit erinnern kann. Ich werde in ein paar Monaten 90 Jahre alt, also wird die Erinnerung an längst vergangene Zeiten manchmal etwas etwas verschwommen!
Ich hoffe noch einmal, dass du noch mehr Freunde, Familie und Menschen aus allen Gesellschaftsschichten dazu motivieren kannst, ihre Weihnachtserlebnisse in deine ausgezeichnete Geschichte einfließen zu lassen.
Schönen Tag und liebe Grüße von uns beiden.
Shirley und David
Und hier ist Davids Erzählung im Original:
Hi Michael,
I have just read your experiences as an 8-year-old at Christmas. within the confines of your family.
You have written it well and I admire your efforts in this regard.
You say that at the end of your lovely story, that you would like feedback from other people as to what their experiences had been over the Christmas period. I would like to state mine in order to draw a drastic contrast due to the fact that my childhood experiences were over the duration of the Second World War.
Also, I come from a dysfunctional family, and hence the summation of these two factors inevitably produced a vast deviation from that of a normal Christmas.
Up until I was evacuated (1941), my family never celebrated Christmas!
We were all Atheistic and hence any Christian involvement was absent. Also, we as a family were so poor that the weekly rent was not very often paid and we children (4 in number) were also poorly fed and clothed.
Upon being evacuated to Crediton in Devonshire, things changed drastically.
Our first Foster Parents were an Aunt and Uncle who at that time had no children, and so when Christmas came around we were amazed when in the morning we found for the first time ever, a stocking hung from the bed frame which held an apple at its base and various sweet things above!
You can imagine our delight,“Our first Christmas gifts ever!“.
This was not to last however, as with the progression of the war and due to the change in domestic happenings, we were forced to move to an Aunt in Exeter.
We only experienced one Christmas with them which was virtually a repeat of the previous one. Apart from better food, I received one present which was a book entitled „William in Trouble“, this book being part of a series of books about a boy named of William.
Then came the “Blitz of Exeter”, an aerial bombing, which resulted in us being transferred back to Crediton.
This time was to a non-family member who was only in it for the money which my parents were obliged to send for our keep.
This person, who was not in the least interested in me otherwise, never gave us a Christmas offering, and gave us very little food or drink.
In 1944, my parents were informed by my Aunt that we were not being treated well, and so my mother came to collect me and so we returned home to Dartford in Kent.
From this time forward, Christmas celebration never occurred until our family were evicted from our home in late 1944.
From this time forward our family split up and my father and I and my second eldest brother went to live with my paternal Grandmother.
My Grandmother was a beautiful person who for the first time in my life gave me a loving caring environment in which Christmas was celebrated in the normal way, albeit being devoid of any Christianity.
At this time, I was 13 years old and it signalled the start of normal Christmas celebrations.
Well that story was a bit truncated, but it contained all that I can remember after such a long time has elapsed. I am turning 90 years old in a few months so the memory of times passed s long ago gets a little bit hazy!
Once again I hope that you get many more friends, family and people from all walks of life to add their Christmas experiences to your excellent story.
Have a nice day and love from us both.
Shirley and Dave